Pressemitteilung – SprecherInnen stehen für Medieninterviews zur Verfügung
Als Reaktion auf die Bekanntgabe der Regierung Botswanas, dass zwei Menschen am 8. Februar im Zentralgefängnis von Gaborone hingerichtet wurden, nachdem sie 2019 zum Tode verurteilt worden waren und 2020 ihre Berufung verloren hatten, sagte Deprose Muchena, Direktor von Amnesty International für das östliche und südliche Afrika:
“Die fortgesetzte Anwendung der Todesstrafe in Botswana und der starke Anstieg der Hinrichtungen unter Präsident Mokgweetsi Masisi ist eine abschreckende Mahnung was die Geringschätzung anbetrifft, die die botswanischen Behörden dem Recht auf Leben entgegenbringen.
“Botswana fährt unter Präsident Masisi fort, gegen den regionalen Trend zu verstoßen, indem es seine Hinrichtungen von Menschen auf einem Kontinent erhöht, während viele Länder die Todesstrafe entweder abgeschafft haben oder keine Menschen mehr hinrichten.
“Die Todesstrafe ist grausam und unmenschlich, und es gibt keine glaubwürdigen Beweise dafür, dass sie eine größere abschreckende Wirkung auf Verbrechen hat als eine Inhaftierung. Anstatt auf Hinrichtungen zurückzugreifen, sollten die Behörden ihre Bemühungen darauf konzentrieren, das Justizsystem zu stärken, den Menschen faire Prozesse zu garantieren und die Ursachen der Kriminalität zu bekämpfen. Der Teufelskreis der Hinrichtungen in Botswana muss beendet werden. Amnesty International fordert Präsident Masisi auf, unverzüglich ein offizielles Moratorium für Hinrichtungen zu erlassen, um die Todesstrafe abzuschaffen.”
Hintergrund
Die botswanische Strafvollzugsbehörde gab in einer Erklärung die Hinrichtungen des 33-jährigen Wedu Mosalagae und des 29-jährigen Kutlo Setima am 8. Februar im Zentralgefängnis von Gaborone bekannt. Beide wurden im Jahr 2019 wegen Mordes zum Tode verurteilt. Seit dem Amtsantritt von Präsident Masisi im November 2019 wurden insgesamt sechs Menschen hingerichtet.
Die Todesstrafe wird in Botswana immer noch für Mord angewendet. Und Botswana ist das einzige Land im südlichen Afrika, das weiterhin Hinrichtungen durchführt.
Amnesty International lehnt die Todesstrafe in allen Fällen ausnahmslos ab, unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld, Unschuld oder anderen Merkmalen des Individuums oder der Methode, die der Staat zur Durchführung der Hinrichtung verwendet.