Simbabwe: Behörden gehen hart gegen Studierende vor

Behörden gehen hart gegen Studierende vor, die gegen hohe Gebühren an der Universität von Simbabwe protestieren, fünf weitere Studierende am Mittwoch verhaftet

Die Behörden müssen die schwerwiegenden Anklagen gegen die Studierenden der Universität von Simbabwe, die friedlich gegen die hohen Gebühren protestiert haben, fallen lassen und ihr Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit anerkennen, so Amnesty International heute.

Die Polizei hat am 12. September 2022 14 Studierende der Universität von Simbabwe festgenommen, nachdem sie friedlich gegen die Erhöhung der Studiengebühren demonstriert hatten (#FeesMustFall). Während fünf weitere Studierende am 14. September festgenommen und auf die Avondale-Polizeistation gebracht wurden, wo sie wegen “ungebührlichen Verhaltens” angeklagt werden, mussten einige der am 12. September Festgenommenen gestern vor Gericht.

“Es ist ein Hohn der Justiz, dass diese Studierenden Zeit in Haft und vor Gericht verbringen müssen, nur weil sie um bezahlbare Bildung bitten, damit sie in den Hörsälen bleiben können. Die Verhaftung dieser Studierende, die friedlich protestierten, ist eine Verletzung ihres Rechts auf Widerspruch. Die Behörden müssen das Recht der Studierenden auf friedlichen Protest respektieren und alle Anklagen gegen sie fallen lassen”, sagte Lucia Masuka, Geschäftsführerin von Amnesty International Simbabwe.

“Wir halten die Verhaftungen für willkürlich und fordern die Polizei der Republik Simbabwe auf, das in der Verfassung garantierte Recht auf Petitionen und Demonstrationen zu respektieren.”

Die Universität kündigte vor kurzem eine drastische Erhöhung der Studiengebühren um bis zu 1000% an, so dass die Studierenden je nach Fakultät bis zu 500.000 ZWD statt 50.000 ZWD zahlen müssen, was nach dem Wechselkurs vom 12. September etwa 900 USD entspricht. Die Studierenden haben die Erhöhung der Gebühren als unerschwinglich und für ihre Eltern und Erziehungsberechtigten untragbar bezeichnet und angekündigt, die Vorlesungen zu boykottieren, bis die Universität ihre Entscheidung rückgängig macht.

12 der 14 Studierenden wurden am Dienstag, den 13. September, freigelassen, nachdem sie Geldstrafen in Höhe von jeweils 2.000 ZWD oder 3,31 USD zum Wechselkurs vom 14. September bezahlt hatten. Die beiden Anderen mussten am 14. September vor Gericht, wurden gegen Kaution freigelassen und sollen am 29. September erneut vor Gericht erscheinen. Die Studierenden werden von Zimbabwe Lawyers for Human Rights (ZLHR) vertreten.

Hintergrund

Die 14 Studierenden, die am 12. September verhaftet wurden, wurden auf dem Polizeirevier Avondale festgehalten und wegen ungebührlichen Verhaltens angeklagt. Es handelt sich um Thelma Nzero, Mufaro Vhutuza, Owen Mashaya, Tinashe Zana, Tinotenda Mwenje, Fletcher Katehwe, Havana Mtetwa, Natasha Dhliwayo, Ropafadzo Mutangadura, Fatima Ajida, Tsungai Chitodha, Beyond Wendy Siwela, David Musasa und Godknows Zabhura.

Die fünf anderen Studierenden, die am 14. September verhaftet wurden, wurden als Tivimba Musengi, Tinotenda Mangana, Hazel Gwande, Tanyaradzwa Nzvimbo und Charles Moyo identifiziert.

Die Proteste unter dem Motto #FeesMustFall brachen am Montag, den 12. September 2022, an der Universität von Simbabwe aus, als Studierende gegen die Erhöhung der Studiengebühren demonstrierten. Die Universität hatte die Gebühren sowohl für das Grundstudium als auch für das Aufbaustudium um bis zu 1000 % erhöht. Nach der neuen Gebührenstruktur müssen Studierende im Grundstudium je nach Fakultät bis zu 500 000 ZWD statt rund 50 000 ZWD zahlen, was nach dem Wechselkurs vom 12. September etwa 900 USD entspricht. Studierende, die einen Master-Abschluss anstreben, müssen bis zu 1 Million ZWD oder 1800 USD berappen.

Die Universität hat auch die Gebühren für die Unterkunft von 71.000 ZWD auf 616 USD oder den Gegenwert in Landeswährung für das Semester von August bis Dezember erhöht.

Die Erhöhung der Gebühren könnte viele Studierenden dazu zwingen, ihr Studium abzubrechen. Damit ist möglicherweise ihr Recht auf Bildung verletzt.

18. September 2022